9. Juni 2023

Kommentar: Mehr Nachtruhe für alle

Die Pistenverlängerungen bringen allen Anwohnerinnen und Anwohnern des Flughafens Zürich mehr Nachtruhe. Die verbesserte Pünktlichkeit wird zu weniger Flügen nach 23 Uhr führen.

Andreas Schürer, Geschäftsführer Komitee Weltoffenes Zürich

Die Nachtruhe ist im Zusammenhang mit dem Flughafen Zürich ein emotional diskutiertes Thema. Eine faktenbasierte Auseinandersetzung zeigt aber:

Wenn faktenfrei politisch von Wachstumsfantasien gesprochen wird, ist an die oben genannten Tatsachen zu erinnern. Bei den Pistenverlängerungen geht es keinesfalls um Kapazitätsausbau. Es geht um betriebliche Optimierungen zugunsten der Sicherheit, Pünktlichkeit und Stabilität. Dass dabei auch die Lärmbelastung insgesamt abnimmt, ist ein zusätzlicher Vorteil, den es zu realisieren gilt.

Uns ist bewusst, dass die Flughafenpolitik regional geprägt und seit der erzwungenen Einführung der deutschen Sperrzeiten und der Südanflüge emotional aufgeladen ist. Umso mehr gilt es, die Diskussion zu versachlichen und bei den Zürcherinnen und Zürchern mit einer verlässlichen Politik Glaubwürdigkeit zu gewinnen.

Und dies bedeutet: Es muss ermöglicht werden, dass so geflogen wird, wie dies in einem politischen Kompromiss 2003 beschlossen wurde – morgens mit Südanflügen, abends mit Ostanflügen. Letztere sind heute wegen der zu kurzen Piste nicht immer wie vorgesehen möglich. Der Kantonsrat ist aufgefordert, zu diesem Kompromiss zu stehen – und Wort zu halten.

 Man kann es aber nicht genug betonen: Alle Anwohnerinnen und Anwohner werden profitieren. Die verbesserte Pünktlichkeit wird zu weniger Flügen nach 23 Uhr führen. Die Belastung wird also in einer sensiblen Zeit abnehmen – wenn viele schon schlafen.

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